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Schwerhörigkeit (Hypakusis): Ursachen und Behandlung

Anzeichen einer Schwerhörigkeit

Erste Anzeichen für eine vorliegende Schwerhörigkeit (Hypakusis) können sich wie folgt bemerkbar machen:

  • Unterhaltungen mit mehreren Personen bereiten Schwierigkeiten
  • Unterhaltungen in geräuschvoller Kulisse (z.B. Restaurant, Umgebung mit Hintergrundmusik) sind schwierig
  • Naturgeräusche wie z.B. Blätterrascheln, Meeresrauschen oder Vogelgezwitscher werden überhört
  • Dinge des täglichen Lebens wie das Ticken des Weckers, das Läuten der Türklingel, Surren des Gefrierschranks werden nicht gehört
  • Gesprächspartner scheinen zu nuscheln oder häufiges Nachfragen ist notwendig
  • Fernsehen oder Radio hören bei normaler Lautstärke ist schwierig
  • Klingeln im Ohr (Tinnitus)

Wie entsteht eine Schwerhörigkeit?

Im Normalzustand versetzen Schallwellen das Trommelfell in Schwingungen. Hammer, Amboss und Steigbügel - die drei Gehörknöchelchen im Mittelohr - verstärken die mechanischen Schwingungen und geben sie an die Schnecke (Cochlea) des Innenohrs weiter. Hier verarbeiten die Haarzellen diese zu elektrischen Impulsen. Diese Impulse werden über die Nervenbahnen des Hörnervs in das Hörzentrum des Gehirns weitergeleitet. Dort werden sie in einen Ton und somit in eine Information umgewandelt.

Liegt auf dem Weg zwischen Gehörgang und Gehirn eine Störung oder Erkrankung vor - nennt man dies Schwerhörigkeit.

Da es verschiedene Erkrankungen bzw. Störungen gibt, wird die Hypakusis in verschiedene Kategorien unterteilt.

 

  • Schallleitungs-Schwerhörigkeit
  • Schallempfindungs-Schwerhörigkeit
  • Kombinierte Schallleitungs-und Schallempfindungs-Schwerhörigkeit

Schallleitungs-Schwerhörigkeit

Schallleitungs-Schwerhörigkeit1. Außenohr
2. Mittelohr

(Synonym: Schallleitungsstörung, Mittelohrschwerhörigkeit): Schwerhörigkeit (Hypakusis), die durch eine Störung der Schallübertragung im äußeren Ohrbereich oder im Mittelohr entsteht. Nur in verminderter Form oder überhaupt nicht gelangen die Schallwellen in das Innenohr.

 Mögliche Ursachen dieser Schwerhörigkeit:

  • Fehlbildung der Ohrmuschel
  • Fehlbildungen des Gehörgangs
  • Verstopfter Gehörgang durch Ohrenschmalzpfropf (Cerumen obturans) oder Fremdkörper, Entzündung des Gehörgangs (Otitis externa)
  • Tubenverschluss, Tubenkatarrh
  • Mittelohr-Erguss (Paukenerguss)
  • Narbenzüge im Mittelohr durch Entzündungen
  • Verwerfungen der Gehörknöchelchenkette durch Verletzungen (Schädelbruch)
  • Trommelfell: Entzündung (Myringitis), Lochbildung (Perforation) oder Einreißen (Ruptur)
  • Otosklerose (Verknöcherung der GKK)
  • Entzündung des Mittelohrs: chronisch oder akut

Eine Schallleitungs-Schwerhörigkeit  bietet grds. gute Behandlungsmöglichkeiten. Auch mit Hörgeräten lassen sich sehr gute Behandlungserfolge erzielen.

Schallempfindungs-Schwerhörigkeit

Schallempfindungs-Schwerhörigkeit

1. Innenohr
2. Hörnerv

Schallempfindungs-Schwerhörigkeit: Bei dieser Art der Schwerhörigkeit sind die schallverarbeitenden Rezeptoren im Innenohr geschädigt, oftmals die Haarzellen in der Hörschnecke (lat. Cochlea). Mit zunehmendem Alter kann dies völlig normal sein (Altersschwerhörigkeit). Schallempfindungs-Schwerhörigkeit wird durch Probleme mit den Nervenbahnen oder dem Innenohr verursacht.
Die Übertragung der Klanginformationen durch das Trommelfell und die Gehörknöchelchen funktioniert normal, allerdings können die Informationen nicht in elektrische Signale für das Gehirn umgewandelt werden, sie sind nicht hörfähig.
Man unterscheidet nach Lage der Dysfunktion: „Cochleäre Schallempfindungsschwerhörigkeit“ und „Retrocochleäre Schallempfindungsschwerhörigkeit“:
 
Bei einer cochleären (oder sensorineurale) Schallempfindungsschwerhörigkeit funktionieren einige der Sinneszellen des Innenohrs (Haarzellen) nicht ordnungsgemäß. Die Cochlea kann keine Klanginformationen mehr vom Mittelohr in Nervenimpulse umwandeln, die vom Hörnerv an das Gehirn übertragen werden. Teilweise tritt die Schwerhörigkeit nur im Hochfrequenzbereich auf, hierbei sind die Haarzellen in der Basis der Cochlea beschädigt. Eine kombinierte elektroakustische Stimulation mittels eines Hörgerät hat sich als effektive Behandlungsmethode bewährt.

Eine retrocochleäre Schallempfindungsschwerhörigkeit beschreibt hingegen die Beeinträchtigung des Hörnervs selbst, d.h. der Schädigungsort liegt hier hinter der Gehörschnecke. Der Hörnerv kann die korrekten Informationen vom Innenohr nicht verarbeiten. Er kann die Nervenimpulse nicht an das Gehirn übertragen.

Mögliche Ursachen dieser Schwerhörigkeit:

  • akute Schwerhörigkeit (Hörsturz)
  • Schädeltraumen
  • Labyrinthitis (Innenohrentzündung)
  • Infektionskrankheiten (z. B. Tuberkulose, Typhus, Zoster, Mumps, Meningitis, Masern)
  • Altersdegeneration (Presbyakusis)
  • Akutes und chronisches Schalltrauma, z.B. Lärmschwerhörigkeit
  • Infektionskrankheiten (z. B. Tuberkulose, Typhus, Zoster, Mumps, Meningitis, Masern)
  • Angeborene oder frühkindlich erworbene Schwerhörigkeit
  • genetisch bedingte Schwerhörigkeit (durch Erbschaden bedingte Schwerhörigkeit)
  • Intoxikation bei Mittelohrentzündung
  • Ototoxische Substanzen (Medikamente, Chemikalien)
  • Tumore (z. B. Akustikusneurinom)
  • Menière’sche Erkrankung

(Quelle: Wikipedia)

Eine Schallempfindungs-Schwerhörigkeit ist in der Regel permanent und kann progressiv sein. Für eine Vielzahl von Personen (mittlere bis schwere Schallempfindungsschwerhörigkeit) eignet sich ein herkömmliches Hörgerät. Bei einer schweren Schallempfindungsschwerhörigkeit (Typ II) wird ein Cochlea-Implantat empfohlen.

Kombinierte Schallleitungs-und Schallempfindung-Schwerhörigkeit

Kombinierte Schallleitungs- und Schallempfindungs-Schwerhörigkeit

1. Hörknöchelchen
2. Trommelfell
3. Cochlea

Bei dieser Art der Schwerhörigkeit addieren sich die Hörverluste der beiden Schwerhörigkeitsformen. Sie ist sehr verbreitet.

Mögliche Ursachen dieser Schwerhörigkeit (Hypakusis):

  • Otosklerose bei Mitbeteiligung des Innenohres
  • Unabhängige Ursachen für Schallleitungs- und Schallempfindungs-Schwerhörigkeit

Leidet eine Personen an dieser Art der Schwerhörigkeit, kann sie von einem Hörgerät profitieren.

Wie finde ich heraus, ob ich schwerhörig bin?

Wenn die Frage nach einer eventuellen Schwerhörigkeit im Raum steht, ist der einfachste Weg um Klarheit zu erhalten ein Hörtest. Ein Hörtest bei der HÖRFREUDE dauert ca. 15 Minuten und kann kurzfristig durchgeführt werden. Der Hörtest ist kostenlos und unverbindlich. Ein Rezept oder eine Überweisung sind nicht notwendig. Wenn ein Termin vereinbart wurde, erfolgt dieser kostenlose Service sogar ohne Wartezeit. Der Hörtest umfasst eine genaue Aufnahme der vorhandenen Symptome und eine Anamnese. Anschließend erfolgt die Überprüfung des Gehörs in einem geräuschisolierten Raum. Mittels Kopfhörern werden nacheinander Töne und Wörter übermittelt, welche bestätigt werden müssen. Dies geschieht für beide Ohren nacheinander. Die Auswertung erfolgt mit Hilfe des Audiogramms.

Sprachbanane

Quelle: Phonak

Dieses Diagramm zeigt sowohl die Frequenz (Tonhöhe) als auch die Lautstärke verschiedener Alltagsgeräusche. Von links nach rechts nimmt die Tonhöhe zu, von oben nach unten die Lautstärke. Zum Beispiel ist Vogelgezwitscher sehr leise aber sehr hoch in der Tonhöhe. Dagegen ist ein LKW sehr laut und auch sehr tief in den Tonhöhen. Das Diagramm zeigt auch die Tonhöhe und Lautstärke der verschiedenen Buchstaben unserer Sprache. Bei einem Hörtest, werden die leisesten Töne, die eine Person gerade noch hören kann (Hörschwelle), in einem derartigen Diagramm notiert. Das Level der Schwerhörigkeit einer Person lässt sich an der Position der Hörschwelle im Diagramm erkennen. Diese verschiedenen Level sind rechts im Diagramm ersichtlich. Diese Person kann Töne, die leiser sind, also über der Hörschwelle liegen, ohne Hörgerät nicht hören. Das Ergebnis des Audiogramms erläutert der Hörgeräteakustiker direkt im Anschluss und beantwortet alle Fragen. Mit Hilfe unserer erfahrenen Akustiker besprechen Sie anschließend gemeinsam den weiteren Ablauf, der individuell auf Ihre Bedürfnisse und Erwartungen sowie Ihrem Ergebnis im Audiogramm zugeschnitten ist.

Was kann ich tun, wenn ich schwerhörig bin?

Ein Hörtest hat Ihnen die Gewissheit gegeben, dass eine Schwerhörigkeit oder eine verminderte Hörfähigkeit vorliegt? Neben allen Eindrücken ist dies auch eine gute Nachricht, denn nichts ist schlimmer als Ungewissheit. Der weitere Ablauf ist sehr individuell und bestimmt sich ganz nach den eigenen Wünschen.

In 3 Schritten zum Hörgerät. 

Folgen einer unbehandelten Schwerhörigkeit

Im Durchschnitt wird eine Schwerhörigkeit erst nach 7 Jahren ernst genommen. Wieso? Wenn nicht eine Krankheit wie ein plötzlicher Hörsturz vorliegt, stellt sich ein Hörverlust meist schleichend ein.

Sprachbanane

Quelle: Phonak

Zunächst gehen meistens die hohen Frequenzen nach und nach verloren. Das heißt das Zwitschern der Vögel oder das Blätterrascheln werden vermindert oder gar nicht mehr wahrgenommen. Ein direktes Leid ist nicht spürbar.

Anschließend verringert sich das, was wir hören sollten immer weiter. Das Gehirn wird immer weniger gefordert und verliert so nach und nach seine Leistungsfähigkeit hinsichtlich des Erkennens und Interpretierens von Tönen und Geräuschen. Wird dann mittels eines Hörgerätes die Schwerhörigkeit in Angriff genommen, heißt es zunächst das Gehirn wieder zu trainieren. Und dies kann, je nachdem wie lange der Hörverlust ignoriert wurde, einige Zeit dauern. Ein Hörgerät muss dann wie ein Trainingsgerät behandelt werden. Aus diesem Grund sollte ein Hörtest zum jährliches Gesundheits-Check gehören, um eine Schwerhörigkeit rechtzeitig zu erkennen.

Folgendes Diagramm zeigt, wie sich eine Schwerhörigkeit eingrenzen lässt, wenn rechtzeitig mittels Hörgeräten reagiert wurde. Je fortgeschrittener ein Hörverlust ist, desto schwieriger ist es das Gehirn wieder auf das Hören und Verstehen zu trainieren. Wichtig: Vereinbaren Sie rechtzeitig und regelmäßige Termine zur Überprüfung des Gehörs.

Verlauf einer Hörminderung mit und ohne Hörgeräte

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Für einen Service ohne Wartezeit empfehlen wir Ihnen einen Termin zu vereinbaren. Die Terminvergabe erfolgt zeitnah und nach Ihren Wünschen. weiterlesen

Anmeldung Hörstudie 2021

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