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Nein. Denn es gibt viele mögliche Gründe, wenn das Hörorgan auf einmal nicht mehr richtig funktioniert – eine Mittelohrentzündung kann schuld sein oder ein Pfropf aus Ohrenschmalz, der den Gehörgang verstopft. Die Diagnose Hörsturz kann nur ein Arzt, nach Ausschluss aller infrage kommenden Ursachen, stellen. Der Hörsturz ist definiert als akute, einseitige Hörminderung ohne erkennbare äußere Ursache. Da der Auslöser der Hörstörung nicht bekannt ist, gibt es auch keine Medikamente. In vielen Fällen klingen die Beschwerden in den ersten Wochen nach dem Hörsturz spontan ab.
Schätzungen zufolge erleiden in Deutschland jährlich zwischen 160 und 400 Menschen pro 100.000 Bürger einen plötzlichen Hörverlust mit individuell unterschiedlichem Schweregrad. Besonders häufig sind Menschen ab dem 50. Lebensjahr betroffen. Die Ursachen und der Einfluss äußerer Umstände werden indes von Experten kontrovers diskutiert.
Art und Schwerhörigkeit eines Hörverlustes lassen sich mit der Tonaudiometrie bestimmen. Im Laufe der Behandlung wird das Audiogramm zur ständigen Kontrolle genutzt. Ein Hörsturz liegt vor, wenn Töne über Luft- sowie Knochenleitung in gleicher Weise schlechter wahrgenommen werden. Dann handelt es sich um eine Schallempfindungsstörung mit Schädigungsort in der Kochlea - ein Hörsturz.
Abb.: Tonaudiogramm nach einem Hörsturz [aus Probst R. Innenohr und retrokochleäre Störungen. In: Probst R, Grevers G, Iro H: Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New York 2000]